Baum-Sachverständigenbüro Kahnt
Sachverständigenbüro rund um den Baum

Untersuchungsmethoden

Untersuchungsmethoden
 Bei der Kontrolle Ihrer Bäume verwenden wir folgende Untersuchungsmethoden


Visual Tree Assessment

Was ist VTA :

Die VTA-Methode (Visual Tree Assessment) nach Prof.Dr. Claus Matthek ist eine weltweit verbreitete und rechtlich akzeptierte Methode zur Baumkontrolle. Sie interpretiert die Körpersprache der Bäume, hilft deren Warnsignale zu deuten, Defekte zu bestätigen und zu vermessen und dies alles mit Versagenskriterien zu bewerten.

VTA hilft, nur scheinbar gefährliche Bäume von wirklich gefährlichen zu unterscheiden und somit sichere Bäume zu erhalten.

VTA hilft bei Baumunfällen, unbegründete Schadensersatzansprüche abzuwehren und begründete Schadensersatzansprüche durchzusetzen. VTA soll daher auch ein Beitrag zum Rechtsfrieden sein.

Die VTA-Methode erfolgt in Teilschritten:

  • Symptomerkennung
  • Körpersprache der Bäume
  • Reparaturanbauten
  • Das Gesicht der Rinde
  • Kronenarchitektur und Belaubung
  • Pilzfruchtkörper und deren Körpersprache
  • Standortmerkmale
  • Defektbestätigung und Vermessung
  • Schallgeschwindigkeitsmessung
  • Bohrtechniken (Zuwachsbohrer, Akku-Bohrmaschine, Bohrwiderstandsmessung)
  • Holzfestigkeitsmessung mit Fractometer
  • Jahresringanalyse
  • Defektbewertung
  • Versagenskriterien für hohle oder faule Bäume
  • Versagenskriterium für Wurzelschäden
  • Versagenskriterium für gesunde aber hohe Bäume (H/D-Verhältnis!)

Die Versagenskriterien wurden durch Feldstudien abgesichert.

  • Festlegung von Maßnahmen
  • Schnittmaßnahmen
  • Mechanische Hilfen (Kronensicherung, Stützen, etc.)
  • Ersetzung des Baumes

Vorteile der VTA-Methode

VTA ist zunehmend weltweit verbreitet.
Schwerpunkt von VTA ist das Verständnis der Körpersprache der Bäume.
Die Schall- oder Bohrtechniken dienen lediglich der Defektbestätigung und Vermessung.
Wer die Körpersprache der Bäume kennt, braucht nicht so viel zu bohren.
Wer die Körpersprache der Bäume kennt, kann Gefahrenbäume von nur scheinbaren Gefahrenbäumen unterscheiden und fällt somit weniger Bäume bei gleichzeitiger Erhöhung der Verkehrssicherheit.
VTA leistet einen Beitrag zum Rechtsfrieden, indem vorhersehbare Unfälle von unvorhersehbaren unterschieden werden.
Damit lassen sich begründete Haftungsansprüche befriedigen und unbegründete abwehren.
VTA ist somit weder baumfreundlich noch baumfeindlich. Die Methode ermöglicht im Schadensfall, ein weitgehend gerechtes Urteil herbeizuführen.

(Die Baum-Zeitung 6/98)

Rechtliche Akzeptanz der VTA-Methode


H.-J. Hötzel, VTA-Methode vom Bundesgerichtshof bestätigt, DeGa 2118 / 1997

W. Kürschner, Verkehrssicherungspflicht für Bäume, Sonderdruck aus: Festschrift für Dr. Gerhart Maier zum 65. Geburtstag, Karlsruhe 1994. Zitat: "Im Wege des Visual Tree Assessment (VTA) können Bäume bei denen besorgniserregende Defektsymptome festgestellt wurden, vermessen und ihre Restfestigkeit bewertet werden".

Wussow / Kürschner, Unfallhaftpflichtrecht, S. 97, Carl Heymanns Verlag KG, 1996

H.J. Hötzel, Schuldhafte Verletzungen der Verkehrssicherungspflicht bei Bäumen - mehr Rechtssicherheit durch die Anwendung des Visual Tree Assessment (VTA) als neuentwickelter Methode der Baumkontrolle, Agrarrecht 26 (1997), Seite 77-82

G. Patzelt, Verkehrssicherungspflicht, Deutscher Anwaltsverlag, 2. Auflage 1999, Zitat: "Bei den 87 Entscheidungen, die sich mit Baumschäden befassen, sind die früher oft überzogenen Sicherheitsanforderungen einem neuen Verständnis für die oft nicht mögliche Vorhersehbarkeit von Schäden gewichen, wobei deren Erkennbarkeit durch die VTA-Methode eine neue Dimension erhalten hat."

H.R. Horst, Sturmschäden - Behandlung und Abwicklung in der anwaltlichen Praxis, Monatsschrift für Deutsches Recht 54 (2000), 1161-1171, Zitat: "Diese weitergehende Untersuchung erfolgt üblicherweise auf der Basis der VTA-Methode (Visual Tree Assessment). Werden festgestellte Symptome dagegen ignoriert, liegt ein Verstoß gegen die Verkehrssicherungspflicht vor."



IBA - Integrierte Baumanalyse


Aufspüren der Problembäume
Grundlage einer fachgerechten Baumkontrolle ist die optische inaugenscheinnahme der Baumbestände.
Hierbei werden zunächst alle Bäume auf Schadsymptome untersucht. Dazu ist es wichtig die Symptome zu erkennen, die auf Verkehrssicherheitsprobleme hindeuten.

Genauere Untersuchung der Problembäume
Beurteilung der gefundenen Symptome in bezug auf Schadursache und Schadausmaß und damit auf die Verkehrssicherheit und die Vitalität des Baumes.

Resistograph

Das Forschungszentrum Karlsruhe entwickelte in einer Technologietransfer-Zusammenarbeit eine feldtaugliche und obendrein mit rein mechanischem Innenleben robust arbeitende Bohrmaschine "Resistograph M 300". Sie dient zur Kontrolle alter Bäume. Verkehrsgefährdungen durch Baumschäden können damit drastisch reduziert werden.

Die Bohrmaschine Resistograph M 300 wurde gemeinsam mit dem Lizenznehmer Erich Hunger, IML (Instrumenta Mechanik Labor GmbH, Wiesloch), entwickelt. Siemißt mit einem Planetengetriebe den Bohrwiderstand einer 1,5 mm dicken Bohrnadel, deren Spitze 3 mm dick ist. Die Meßwerte werden auf einem regenfesten Wachspapierstreifen aufgezeichnet.Baumfäule mit Ligninabbau (Holzerweichung) oder Zelluloseabbau (Holzversprödung) lassen sich damit ebenso feststellen wie der Naßkern, der besonders bei Pappeln auftritt. Der Resistograph M 300 soll helfen, liebenswerte alte Bäume baumschonend zu kontrollieren, möglichst lange zu erhalten, aber auch akut gefährliche Bäume rasch zu erkennen, denn holzzersetzende Pilze können die Standfestigkeit von Bäumen drastisch mindern.

"Das mechanische Gerät ist nur halb so teuer wie die elektronischen Geräte mit Computeranschluß, die zur Zeit für diese Messungen verwendet werden" kommentiert Prof. Claus Mattheck vom Institut für Materialforschung des Forschungszentrums Karlsruhe, einer der Erfinder des Resistograph M 300.
 
Zusammen mit der VTA- Methode (Visual Tree Assessment), die eine Anleitung zum Verständnis der Warnsignale in der Körpersprache der Bäume gibt, ermöglicht der Resistograph M 300 eine objektivere Baumkontrolle. Darüber hinaus bietet sich ein weites Anwendungsgebiet bei der Defektermittlung im Holzbau.


Schall-Tomographie

Bei dieser Methode werden rund um den Baum kleine Nägel in die äußere Holzschicht geschlagen.
Durch leichtes Klopfen auf diese Nägel wird der Schallimpuls von den übrigen Nägeln empfangen und die Schalllaufzeiten mit einem speziellen Programm errechnet.

So bekommt man ein genaues Querschnittsbild des Stammes.
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